- Medek
- Mẹdek,1) Mikuláš, tschechischer Maler, * Prag 3. 11. 1926, ✝ ebenda 23. 8. 1974, Sohn von 2); setzte sich in seinen Frühwerken mit dem Surrealismus auseinander und gehörte dem Kreis um K. Teige an. 1959 ging er zu einer expressiven abstrakten Malerei über, in der er psychische Erfahrungen in komplizierte Farb- und Linienstrukturen umsetzte. Er gestaltete auch Wandbilder, u. a. für die Kirche in Jedovnice (nordöstlich von Brünn) und das Flughafengebäude in Prag.2) Rudolf, tschechischer Schriftsteller, * Königgrätz 8. 1. 1890, ✝ Prag 22. 8. 1940; Vater von 1) kämpfte als Oberst in der tschechoslowakischen Legion in Sibirien gegen die Rote Armee; 1920-36 Museums- und Archivdirektor in Prag (ab 1931 im Generalsrang). Medek schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane (»Anabase«, 5 Bände, 1921-27) und Dramen (»Plukovník Švec«, 1928) v. a. über die Taten der Legion.3) Tilo, Komponist, * Jena 22. 1. 1940; studierte u. a. bei R. Wagner-Régeny und übersiedelte 1977 in die BRD. In seinen meist tonal gebundenen Kompositionen wendet er auch Collagetechniken an; komponierte die Singspiele »Icke und die Hexe Yu« (1971), »Appetit auf Frühkirschen« (1972), die Oper »Katharina Blum« (1991, nach H. Böll), Orchesterwerke (»Eisenblätter«, 1983; »Rheinische Sinfonie«, 1986; »Zur Lage der Nation«, 1990), zahlreiche Instrumentalkonzerte (u. a. für Violoncello, 1978, 1984, 1992; für Trompete, 1989; »Gefallen(d)er Engel«, 1997, für Flöte solo), Kammermusik, Klavier- und Orgelwerke, Kantaten, Chöre und Lieder, Bühnen-, Fernseh-, Film- und Hörspielmusiken.
Universal-Lexikon. 2012.